Anfang August kam der Weltklimarat IPCC in seinem Sachstandsbericht zu folgendem Ergebnis: Die vom Menschen verursachten Treibhausgasemissionen sind eindeutig die Ursache für den globalen Temperaturanstieg. Zahlreiche Klimafolgen, einschließlich des intensiveren und häufigeren Auftretens von Extremwetterereignissen, sind schneller eingetreten als bisher angenommen.
Vor allem ist der Klimawandel ein Gerechtigkeitsproblem. Unter den Folgen leiden besonders die Regionen und Bevölkerungsgruppen, die am wenigsten verantwortlich sind - während sich diejenigen, die am stärksten zum Klimawandel beitragen, weitaus besser gegen seine Folgen schützen können. Um Klimagerechtigkeit herzustellen, muss diese Perspektive unbedingt mit einbezogen werden: zwischen gesellschaftlichen Gruppen innerhalb Deutschlands, zwischen den Generationen und zwischen unterschiedlichen Weltregionen.
Dieses Jahr ist dabei von besonderer Bedeutung: Bei der der Klimakonferenz in Glasgow werden die Weichen für die kommenden Jahrzehnte gestellt. Die EU-Kommission hat mit dem EU Green Deal aktualisierte Ziele zur Treibhausgasreduktion sowie Reformen vieler Instrumente vorgelegt. Bei der Bundestagswahl kämpfen wir für eine Grüne Regierungsbeteiligung, deren Ziel ein klimagerechter Wohlstand ist. Für unsere Zukunft ist es elementar, ob die neue Bundesregierung sich im Herbst in Glasgow für ambitionierten Klimaschutz einsetzen oder weiter bremsen wird.
Sind die aktuellen Anstrengungen und Vorhaben ausreichend? Was muss getan werden, damit die Perspektive des Globalen Südens, der unter den Auswirkungen des Klimawandels am meisten zu leiden hat, in die Debatten einbezogen wird?
Darüber sprach am 3. September 2021
Jürgen Kretz, Grüner Bundestagskandidat für den Wahlkreis Rhein-Neckar mit
Michael Bloss, klimapolitischer Sprecher der grünen Europafraktion und Verhandler zu den Klima-Vorhaben und
Dr. Rajya Karumanchi-Dörsam (SIMAMA® – STEH AUF e.V.), die im Rahmen des vom Dachverband Entwicklungspolitik Baden-Württemberg e. V. (DEAB) koordinierten Promotorenprogramms für den Regierungsbezirk Karlsruhe zuständig ist.