Die Verfügbarkeit von Impfstoffen gegen das Coronavirus in Deutschland wird gerade intensiv diskutiert. Haben wir genug Impfstoff? Geht das Impfen schnell genug? Verständlicherweise sind das zentrale Fragen, die momentan die deutsche Öffentlichkeit beschäftigen. Doch wir können das Virus nur dann besiegen, wenn Impfstoffe und Medikamente so schnell wie möglich weltweit verfügbar werden. Besonders die Länder des globalen Südens müssen wir bei der Bekämpfung der Pandemie und ihrer Folgen unterstützen.
Was kann die Forschung dazu beitragen, günstigere und leichter zu lagernde Impfstoffe zu entwickeln? Welche wirtschafts- und industriepolitischen Anreize müssen gesetzt werden, um eine weltweite Impfstoffversorgung so schnell wie möglich umzusetzen? Welche Initiativen gibt es bereits in der Entwicklungszusammenarbeit und was muss geschehen, um hier noch wirksamer international zusammenzuarbeiten?
Online-Gespräch am 16. Februar 2021
Darüber diskutierten:
Dr. Anna Christmann ist Mitglied des deutschen Bundestags. Sie ist Sprecherin für Innovations- und Technologiepolitik der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen.
Dr. Danyal Bayaz ist Mitglied des deutschen Bundestags. Er ist Startup-Beauftragter und Leiter des Wirtschaftsbeirats der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen.
Jürgen Kretz ist in der Entwicklungszusammenarbeit tätig und erlebte den Beginn der Coronavirus-Pandemie von der Demokratischen Republik Kongo aus. Er ist Bundestagskandidat im Wahlkreis Rhein-Neckar.
Fazit der Diskussion, wie man mit vereinten Anstrengungen aus den drei Perspektiven Forschung, Wirtschaft und Entwicklungspolitik weltweit den Zugang zu Corona-Impfstoffen, -Medikamenten und -Tests steigern kann: Wir brauchen einen großen Push! Die Pandemie kann nur auf globaler Ebene besiegt werden. Die finanzielle Unterstützung der internationalen Gemeinschaft für die Impfstoff-Initiative COVAX muss mindestens verdreifacht werden, um ihre Finanzierungslücke zu schließen! Es braucht dringend mehr positive Anreize für Technologietransfer und Lizenzvergaben. Zwangslizenzen können nur eine Ultima Ratio sein, wenn es nicht anders möglich ist, den weltweiten Zugang sicherzustellen. Wirtschaftliche Anreize für die Forschung sollten gewahrt bleiben.